Worum geht es?

Das Modul behandelt hier die Landenteignung durch das deutsche Kaiserreich und macht so die Strukturen des Kolonialismus in den ehemals kolonisierten Gebieten erkennbar. Hierfür wurden verschiedene Beispiele gewählt, um das Ausmaß der kolonialen Strukturen erkennbar und somit verständlich zu machen, weshalb sie bis heute nachwirken. Solche Beispiel finden sich in der Missionierung, genauso wie in Infrastruktur und Architektur. Koloniale Kontinuitäten sind bis heute stark vor Ort zu sehen und setzen sich immer noch fort, dies wird auch durch das sogenannte Landgrabbing sichtbar. Nicht nur die geographische Neustrukturierung bildet in diesem Modul einen wichtigen Baustein, sondern auch der sensible Umgang mit den Strukturen von Kolonialrassismus für sich.

Anleitung

Setzt euch zunächst mit dem Thema der Landentnahme im heutigen Namibia und damaligen Deutsch-Südwestafrika auseinander und verwendet hierfür die Landkarten. In der zweiten Aufgabe entwickelt ihr eine MindMap welche strukturellen Veränderungen Kolonialismus in einer Region bewirken. In der dritten Aufgabe erstellt ihr eine Wandzeitung in mehreren Runden.

Aufgaben

Aufgabe 1

Schaut euch die Landkarten von der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika an und beantwortet folgende Fragen:

  • Beschreibt und vergleicht die Darstellung auf den Karten. Charakterisiert euch auffallende Besonderheiten der Karten.
  • Sammelt Faktoren, die für eine schnelle Enteignung des Landes verantwortlich waren.
  • Recherchiert und erläutert die Funktion und die Hintergründe von sogenannten Verträgen über Landkauf, wie durch Adolf E. Lüderitz im Jahr 1883.
  • Bewertet die Folgen solcher Verträge für die Erstbevölkerung.

Aufgabe 2

Kolonialismus bedeutete immer eine grundlegende strukturelle Veränderung einer Region, die auch lange nach der Unabhängigkeit wirkte bzw. bis heute wirkt. Alte Strukturen wurden abgeschafft und neue aufgebaut. Welche strukturellen Veränderungen sind eurer Meinung nach wichtig, um eine Region dauerhaft zu besetzen? Entwickelt hierfür auf dem Papier bzw. mit Hilfe einer Software (z.B. FreeMind) oder einem Online-Angebot eine Mindmap.

Bearbeitet folgende Aufgaben, deren Ergebnisse stichpunktartig in die Mindmap eingetragen werden. Recherchiert dafür gegebenenfalls im Internet.

  • Diskutiert gemeinsam die Voraussetzungen, die es braucht um ein fremdes Land zu besetzen.
  • Beschreibt die Interessen und die Funktion von Unternehmen in den kolonialisierten Gebieten.
  • Was musste die Erstbevölkerung tun bzw. was wurde von ihnen verlangt, damit sich Unternehmen ansiedeln können?
  • Analysiert die Rolle der Infrastruktur bei der Kolonisierung. Arbeitet die Rolle von Farmen in diesem Prozess heraus.
  • Die Kolonisierung ging einher mit christlicher Missionierung der Erstbevölkerung. Erörtert die Rolle von Missionaren und Kirchen.
  • Die Kolonisator*innen bauten Verwaltungen und Armeen in den kolonisierten Gebieten auf. Begründet, welche Funktion bei der Beherrschung der Erstbevölkerung diese beiden Strukturen hatten. Überlegt, ob und warum Menschen aus der Erstbevölkerung in Kolonialverwaltungen arbeiteten, bzw. in Kolonialarmeen dienten.